Kopf des Pferdes (Head of the Horse)

Das hier gezeigte Bild ist der Pferdekopf von Franz Marc. Eines seiner frühesten Stücke. Er schuf es 1906, und es wird allgemein angenommen, dass es sein viertes Werk nach Abschluss seines Studiums an der Münchner Akademie der Bildenden Künste war.

Dieses Stück ist eine Skizze im Stil des Realismus, der die Kunstszene Ende des 19. Jahrhunderts dominierte. Es war eine künstlerische Studie über die Anatomie der rechten Flanke eines Pferdekopfes, wahrscheinlich eines der eigenen Pferde seiner Familie. Diese Studie entstand lange bevor er mit dem expressionistischen Stil experimentierte. Dies bedeutet, dass es sich um ein Beispiel des Künstlers in seinen prägenden Jahren handelt. Vorher experimentierte er genug, um seinen eigenen Stil, seine eigene Stimme und seinen eigenen Ausdruck zu finden.

Dieses Stück war eines von vielen, die 2011 im Haus von Cornelius Gurlitt gefunden wurden. Sein Vater Hildebrand hatte modernistische Kunst gesammelt, die von der NSDAP in Deutschland als „entarteter Künstler“ bezeichnet wurde. Während Franz während seiner künstlerischen Laufbahn sehr viel domestizierte Tiere und die Natur porträtierte, ist dies eines seiner weniger erforschten Werke. Dies hat mehrere Gründe, erstens, weil es kein Beispiel dafür ist, wofür er weithin bekannt wurde - seine expressionistischen Interpretationen von Natur und Tieren. Ein weiterer Grund ist, dass das Werk während seiner prägenden Jahre entstanden ist, worauf die Leute eher weniger Wert legen.

Wir glauben, dass es ein "verstecktes Juwel" eines Stückes ist. Sie können das Können erkennen, das sich durch die Linien dieser Skizze zieht, und die verräterischen Anzeichen dafür, was für ein großartiger Künstler er werden würde. Die Konturierung des Kopfes zeigt, was für ein gutes Auge er hatte, und Sie können beginnen, seine Emotionen durch das Gemälde zu sehen. Franz war davon getrieben, zu zeigen, was die Auswirkungen menschlicher Entscheidungen auf die Natur und die Tiere, die um uns herum leben, aufgezwungen haben, und man kann dies sehr deutlich an dem gequälten, fast besiegten Ausdruck des Pferdes sehen.