Franz Marcs „Indersdorf“ ist nach einer kleinen Gemeinde in Bayern betitelt. Auf den ersten Blick zeigt es ein winziges, strohgedecktes Viertel mit einem kleinen Dock am Wasser, an dem Kleider hängen.
Im Vordergrund ist das Gras ein kleiner, malerischer grüner Fleck, während dunkleres Gelb und Kastanienbraun einen sanften Hügel im Hintergrund bilden. Es sind keine Menschen abgebildet, nur die drei Gebäude (eines mit vielen Fenstern), in denen sie leben könnten. Es gibt relativ wenig auf dem Bild, das diese Sichtweise seines grundlegenden Aufbaus in Frage stellt, aber es ist immer noch sehr impressionistisch.
Ist das Gebäude, das dem Hintergrund am nächsten ist, ein Rathaus, das auf ein Zentrum der Gesellschaft hinweist? Ist es ein Wohnhaus, eine Kuriosität in dieser Szene, falls es jemals eines gegeben hat, oder einfach ein verlassenes Herrenhaus, über das niemand spricht? (Das Fehlen von Menschen auf dem Gemälde könnte dazu führen, dass man eine Aura der Verlassenheit oder Vermeidung sieht, obwohl die frisch aussehenden Kleider auf dem Geländer etwas anderes andeuten.)
Insgesamt kommen die warmen Farben und die idyllische Umgebung des Gemäldes zusammen, um es zu einem ziemlich einladenden Stück zu machen, das für die Augen angenehm ist, noch bevor man es heimelig interpretiert. Es passt zu den anderen Werken von Franz Marc, da es zwar sehr impressionistisch und teilweise sogar abstrakt ist, aber dennoch fest in der Realität verankert ist: Es zeigt eine Stadt, ähnlich wie die anderen Werke von Marc alltägliche Dinge wie Katzen, Regen und so weiter.
Davon abgesehen verwendet "Indersdorf" einen realistischen Malstil, der einigen der einfachsten Regeln der Kunst folgt, wie zum Beispiel Proportionen, die die Kunstwerke des Malers nicht immer erfüllen. Das macht es ziemlich einzigartig in Marcs Katalog von wilderen und subjektiveren Bildern. Bemerkenswerterweise ist dies eines der wenigen Stadtbildgemälde von Franz Marc. Eine andere, Village Street, existiert und zeigt eine viel tiefere nächtliche Umgebung, fast Halloween-ähnlich (obwohl es natürlich Ähnlichkeiten zwischen den beiden Stücken gibt).