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Edward Hoppers Blauer Abend (Soir Bleu) hebt sich in vielerlei Hinsicht von vielen seiner anderen Werke ab, verwebt jedoch im klassischen Edward Hopper-Stil eine komplexe Geschichte mit realistischen Charakteren, die es dem Betrachter überlässt, die Geschichte in seiner eigenen Vorstellung zum Leben zu erwecken. Blauer Abend wurde 1914 gemalt und spielt in einem Pariser Café.
Während Hopper im Allgemeinen mit Szenen aus Americana in Verbindung gebracht wird, führt uns dieses frühere Stück in eine Zeit, als Hopper in Paris studierte und seine berühmte Karriere, einsame, wartende Figuren im amerikanischen Sonnenlicht darzustellen, noch irgendwo in seiner Zukunft liegt. Die Szene in Blauer Abend ist bunt.
Sofort fällt der Blick auf den weiß gekleideten Clown, der am Tisch sitzt. Er scheint in dieser Szene zwischen den anderen Gästen schmerzlich fehl am Platz zu sein.
Das Paar rechts, der mann im feinen Smoking und die dame im abendkleid wirken recht vornehm und sichtlich irritiert über den neben ihnen sitzenden zigarettenrauchenden clown. Ihm gegenüber stehen zwei weitere interessante Gestalten: ein Militäroffizier in voller Uniform und ein bärtiger Mann in Schwarz mit schwarzer Baskenmütze, möglicherweise ein Künstler oder ein anderer Intellektueller.
Die grell geschminkte Frau, die hinter der Szene steht, blickt mit hochmütiger Miene und Haltung auf den Clown herab. Auf der linken Seite dieser Szene sitzt ein einsamer Mann, der anscheinend die Szene nicht wahrnimmt.
Blauer Abend dient dazu, die starken Eindrücke zu vermitteln, die das Pariser Leben auf Edward Hopper gemacht hat, aber vielleicht erzählt diese Szene und ihre traditionellen Charaktere, wie andere Gemälde von Edward Hopper, eine reichhaltigere, emotionalere Geschichte. Jedes Mitglied dieser Gruppe von Charakteren symbolisiert eine andere Schicht der Pariser Gesellschaft; jeder von ihnen so anders als der andere.
Die Stimmung ist einsam und die Szene fängt perfekt das Gefühl der Entfremdung ein, wenn man in eine fremde Kultur eintaucht. Als Fremder in einem fremden Land fühlt man sich oft unangenehm in der Menge, wie ein schmerzender Daumen oder ein glühender, trauriger Clown unter der Bourgeoisie in einem Café. Aber wie bei einem Gemälde von Hopper bleiben die Details der Geschichte der Vorstellungskraft des Betrachters überlassen.