Innenhof des ehemaligen Schlosses in Innsbruck ohne Wolken

Albrecht Dürer schuf 1494 eine Serie von Stadtaquarellen.

Sie werden eine große Ähnlichkeit zwischen diesem und einem anderen Werk aus diesem Jahr finden, nämlich Hof des ehemaligen Schlosses in Innsbruck mit Wolken. Die beiden unterscheiden sich im Blickwinkel und auch im Stil des Himmels. Es gibt Elemente der Perspektive in beiden, die sich nicht ganz richtig anfühlen, und das erklärt vielleicht, warum dieses Genre nicht als eines von Dürers besten angesehen wurde.

Es besteht kein Zweifel, dass sein Verständnis der Perspektive weitaus geringer war als das von Leonardo da Vinci, Raffael oder Michelangelo, aber es gibt immer noch viel zu genießen von seinen verschiedenen Szenen aus Innsbruck. In der Tat muss Durer dafür respektiert werden, dass er sich während seiner Karriere mit einer so unterschiedlichen Bandbreite an Genres auseinandergesetzt hat.

Aufgrund des subtileren Himmels hat dieses Gemälde ein helleres Finish. Er entschied sich, hier am anderen Ende des Hofes neben dem Balkon des Torturms zu sitzen und hinüberzublicken. Es war für Architekturhistoriker hilfreich, beide Ansichten dieses schönen gotischen Gebäudes zu sehen, und obwohl seine technischen Fähigkeiten hier nicht perfekt waren, können sie dennoch viel über Gebäude aus dieser Zeit lernen. Zu den reizvollen Elementen dieses Aquarells gehören die für die Gotik typischen spitzen Türme und kleinen Fenster. Die Farben werden auch originalgetreu von einem Künstler dargestellt, der diese Kunstwerke wahrscheinlich nur zu seinem eigenen Vergnügen geschaffen hat. Alle in Auftrag gegebenen Stücke wären feiner abgestimmt und wahrscheinlich stattdessen in Öl ausgeführt worden.

Dürer wird immer am berühmtesten für seine Holzschnitte, Stiche, Ölgemälde und einige seiner Tieraquarelle sein, aber es gibt hier immer noch eine Bedeutung, die es zu schätzen gilt. Vielleicht hätte er mit mehr Aufmerksamkeit für dieses Genre auf gleichem Niveau beeindruckt.